Verschiedene Arten von Klavieren
1. Herkömmliche, akustische Klaviere und Flügel
2. Silent-Klaviere und -Flügel
3. Hybrid-Klaviere und -Flügel
4. Digitalklaviere und -Flügel
5. Disklavier
1. Herkömmliche, akustische Klaviere und Flügel
Dies sind die altbekannten Klaviere und Flügel, mit Resonanzboden, Saiten, Hammermechanik und Holzklaviatur. Diese Instrumente bedürfen der Pflege durch Stimmen und Regulieren. Auch der Aufstellungsort und das Raumklima muss bedacht werden.
2. Silent-Klaviere und -Flügel
Hier handelt es sich um herkömmliche, akustische Klaviere und Flügel, die zusätzlich mit einer Silentausstattung ausgerüstet sind. Diese besteht aus einer zuschaltbaren Mechanikbremse, die verhindert, daß die Hämmer im Silentmodus die Saiten berühren und einer elektronischen Abnehmerleiste unter der Klaviatur. Diese nimmt die Schnelligkeit des Anschlags optisch auf gibt sie an ein Tonmodul mit gesampeltem Flügel weiter, so daß wir über Kopfhörer einen Flügelklang hören. Die Saiten klingen nicht mit. Also quasi ein echtes Klavier mit einem zuschaltbaren Digitalklavier (Digitalpiano) in einem.
Diese Silent-Ausstattungen werden zum Teil ab Werk eingebaut, können aber auch in die meisten Klaviere mit 88 Tasten (7 ¼ Oktaven) nachträglich eingebaut werden. (U30 Silent).
3. Hybrid-Klaviere und -Flügel
Gar nicht so neu wie man denkt! Yamaha brachte bereits 1996 mit der GT-Serie die ersten Hybridklaviere auf den Markt. Hybrid genannt, weil hier ein reines Digitalklavier mit einer realen Klavier -oder Flügelmechanik kombiniert wird. Der Klavierklang den wir hören ist wie bei der Silentausstattung ein gesampelter Konzertflügel, aber das Anschlagsgefühl ist echt, weil wir auf einer realen Mechanik spielen. z.B: Yamaha NU1x
4. Digitalklaviere und -Flügel
(auch Digitalpianos genannt)
Seit Anfang der 1990er Jahre auf dem Markt mit dem Beginn der Sampling-Technologie. Mit Klaviaturen aus Kunststoff und Metallinnenleben, die eine echte Klaviatur und Mechanik eines Klaviers imitieren. Sowohl die Samplingtechnologie als auch die Entwicklung der Klaviaturen (z.B. mit Holzeinlagen in den Tasten, imitierter Tastendruckpunkt) bei Digitalpianos schreitet ständig fort, so daß der Klang und auch das Spielgefühl eines Digitalpianos dem eines echten Klaviers oder Flügels näher kommen.
5. Zu guter Letzt: das Disklavier
Das Disklavier* von Yamaha wurde erstmals 1987 in den USA vorgestellt und ist ein selbstspielendes, akustisches Klavier mit einem Speicher-Laufwerk und einer Einrichtung, die die Tasten bewegt und die Hämmer Saiten anschlagen lässt. Hier können fertig bespielte Medien eingelegt und abgespielt oder auch eigene Aufnahmen gespeichert und reproduziert werden. Man könnte z.B. mit sich selbst vierhändig spielen in dem man die eine Partie einspeichert und dann die zweite Partie live dazu spielt!
Das Disklavier ist ein Nachfolger der zuerst 1895 entwickelten Rollen-Klaviere oder Flügel, auch „Pianola“ genannt. Diese funktionierten meist mittels eines pneumatischen Antriebs und die eingespielte Musik wurde auf gelochten Papierrollen gespeichert. Diese Rollenantriebe sieht man auch in Museen als „Orchestrion“ oder beim Leierkasten. *
Es gibt natürlich auch Selbstspielsysteme zum Nachrüsten in Klaviere und Flügel oder auch ab Werk in hochauflösender Technik z. B. Steinway & Sons „ Spirio“ oder Bösendorfer „Enspire“.
Keyboards und Synthesizer sehen zwar mitunter einem Klavier oder Digitalpiano ähnlich, wurden aber in diesem Zusammenhang nicht bearbeitet, da es eigenständige Instrumente sind.
* „Disklavier“ ist ein eingetragener Markenname von Yamaha